Martin Luther „Septemberbibel 1522“

9 000,00 PLN

Das größte in der Geschichte Faksimile der bahnbrechenden Übersetzung des Neuen Testaments aus dem Jahre 1522, von Luther selbst vollbracht, herausgegeben zur Feier des 500. Jahrestages der Reformation. Eine wissenschaftliche Kopie des in der Weltskala einzigartigen Exemplars, das Johan Gramann, dem Apostel von Preußen, gehörte.

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Der Juweliereinband

 

Das Faksimile in der Luxusversion wurde in einen gegenwärtigen Juweliereinband gebunden. Unter einer stilisierten neo-gotischen Arkade nach dem Vorbild des Baldachins des Lutherdenkmals in Wittenberg befindet sich das Symbol der Reformation, entworfen von Martin Luther selbst, die sogenannte Lutherrose. Sie wurde aus einem wunderschönen Bernstein in Herzform hergestellt. Im Hintergrund sind die Initialen M.L. zu sehen. Es sind die Initialen des Mannes, der am Anfang der Bewegung stand. Alle Elemente der Vorderseite wurden mit 24-Karat Gold und mit altstilisiertem Silber höchster Qualität veredelt und ganz mit Juwelen besetzt: Türkisen, Malachiten und Bernsteinen. Die Verbindung von Edelmetallen, natürlichem Leder, Steinen und anderen natürlichen Materialien, der völlig handgemachte Einband und alle Details machen das Buch einerseits genug asketisch, andererseits präsentiert es sich als Kunstwerk.

500. Jubiläum der Reformation

 

Am 4. September 1517 hat Martin Luther seine Meinung zum Verkauf von Ablässen vorgestellt. Seine berühmten 95 Thesen (nicht nur zu den Ablässen, sondern auch zu anderen Formen des Machtmissbrauchs durch die Vertreter der Kirche) wurden, entgegen der allgegenwärtigen Überzeugung, nicht an die Kirchentür in Wittenberg gehängt, sondern den deutschen Bischöfen zugesandt.

So wurde Martin Luther, dessen Absicht es nicht war, mit der Katholischen Kirche zu brechen, sondern eine offene gesellschaftliche Diskussion anzufangen, die zentrale Persönlichkeit einer neuen Bewegung, die wir heutzutage als Reformation kennen. Bald schon, dank der Erfindung des Druckes, waren seine Thesen in ganz Deutschland bekannt. Anfangs hat Papst Leon X die Stellungnahme von Luther als unbedeutend abgetan, jedoch musste er einsehen, welch große Aufmerksamkeit Luther im Reich erregte. Deshalb wurde er nach Rom einbestellt, um ihn zum Wiederlegen der Thesen zu zwingen. Ganz nach dem alten Motto „Roma estlocuta, causa finita“, beschloss Rom, dass die Sache erledigt sei und von Diskussion keine Rede ist. Genau dieses Verhalten von Seiten der Kirche bewog Luther doch dazu, aus der Institution auszutreten und eine neue Bewegung zu gründen mit der Absicht, das Christentum zu erneuern. Diese wichtigen Ereignisse fanden vor genau 500 Jahren statt.

Das Buch, das die Weltgeschichte veränderte

 

Eine von Luthers Lehren lautete: Sola Scriptum – nur die Schrift, was bedeutet, dass die Grundlage des erneuerten Christentums nur die Heilige Schrift sein sollte. Alle Gläubigen sollten sie genau lesen und studieren. Luther war sich bewusst, dass dies nur möglich sein konnte, wenn eine neue getreue Übersetzung der Bibel ins Deutsche zugänglich wird. Die Übersetzung des Neuen Testaments aus dem Griechischen anhand der kritischen Version von Erasmus von Rotterdam verfasste er in nur 10 Wochen während seines Aufenthaltes in der Burg von Wartburg. Diese Schrift wird seit ihrem Erscheinen im September 1522 „die Septemberbibel“ oder „das Septembertestament“ genannt.

Sie wurde ein absoluter Bestseller. Damals wurde eine (für die damalige Zeit) Riesenmenge von den Büchern herausgegeben – 3000 Exemplare. Trotz des hohen Preises (1,5 Gulden), wurden die Bibeln innerhalb von 3 Monaten ausverkauft. Es war eines der wichtigsten Werke des deutschen Reformators. Man sollte beachten, dass das Neue Testament vollständig von Luther allein übersetzt wurde. In seinem Werk wandte er die Hofsprache vom Kurfürstentum Sachsen an, aber er bereicherte sie auch mit Ausdrücken des einfachen Volkes. Luthers Regel war ganz klar: „Man muss die Mutter im Haus, die Kinder auf den Gassen, den gemeinen Mann auf dem Markte drumb fragen und denselbigen auf das Maul sehen, wie sie reden“. Deshalb finden wir in der Septemberbibel Umgangssprache, keine literarischen Ausdrücke. Für Luther war nicht nur die Qualität der Übersetzung wichtig, sondern auch ihre Zugänglichkeit für den durchschnittlichen Leser. Beispielweise: er übersetzte das griechische Wort barbaros (Barbar) – „undeutsch“.  Dank dieser Methodologie finden wir in der Übersetzung allgemein bekannte und verständliche Redewendungen, die heute noch benutzt werden, z.B. „Perlen vor die Säue werfen“ oder die bekannten Worte, mit denen das Evangelium von Lukas beginnt: „Es geschah aber in jenen Tagen…“. Solche Beispiele gibt es zu Hauf. Die Lutherbibel hat die deutsche Sprache über all die Zeit geprägt und determiniert.

Das persönliche Exemplar des Apostels von Preußen

Luther übergab den Druck seiner Septemberbibel seinem Freund Lucas Cranach dem Älteren – dem Hofmaler am kursächsischen Hof unter Friedrich dem Weisen (der Protektor von Luther war). Cranach besaß auch zusammen mit dem Goldschmied Christian Döring ein Verlagshaus. Den Druck der Bibel übernahm der Leipziger Buchdrucker Melchior Lotter der Ältere (1470-1549), der schon nach 1517 viele Werke des Reformators gedruckt hatte. Auf die Bitte von Luther hin gründete er 1519 in Wittenberg eine Zweigniederlassung von seinem Leipziger Geschäft (dort befand sich sowohl eine Druckerei, als auch ein Verlagshaus). Das Buch, das persönliches Eigentum von Johann Gramann war, kam in die Sammlung von Albrecht Hohenzollern in Königsberg. Später wurde es Teil der berühmten Universitätsbibliothek in Thorn. Es ist das kostbarste von drei Exemplaren der Septemberbibel, die sich in Polen befinden (dank vielen handschriftlichen Anmerkungen von Luther).

Die kostbarste Auflage zum 500. Jubiläum der Reformation

 

In dem Exemplar, das Johann Gramann gehörte, ist der Text gut leserlich in einer Kolumne gedruckt. Die Seiten sind sehr klar, weil an den Ecken weite Ränder und allgemein viel freier Platz überlassen wurde. An vielen Stellen sieht man die Notizen von Gramann – vielleicht entstanden sie nach Beratung mit Luther selbst.
Hymnen und Namenlisten sind in kurzen Linien gedruckt (wie Poesie), was noch mehr freien Platz schafft und die Ordnung auf den Seiten bewahrt. Charakteristisch ist die Auswahl von gotischen Schriftarten. Dies ist kein Zufall und hatte eine wichtige polemische Bedeutung. Die sog. Antiqua wurde in Deutschland mit lateinischen Schriften in Verbindung gesetzt, was wiederum sehr an den Katholizismus und Rom erinnerte. Die Ablehnung der Antiqua und die Entscheidung für die gotische Schriftart war somit auch Akt der Emanzipierung der deutschen Sprache. Der Text wurde auf mehreren Stufen eingeteilt. Jedes Buch beginnt mit einer hervorgehobenen Linie, die in größerer Schrift gehalten ist. Am Anfang der Bücher befinden sich prächtige Initialen mit verschiedenen Szenen. Der Text des Neuen Testaments ist in Abschnitte von ca. 15 Linien gegliedert. Eine andere Idee stammt von Luther persönlich – er hat den Text angepasst, um das laute Vorlesen zu erleichtern. Die einzelnen Sätze sind mit Interpunktionszeichen abgegrenzt, und innerhalb der Sätze wurden Bedeutungseinheiten mit Schrägstrichen (/) voneinander getrennt. Eine wichtige Bedeutung haben die Illustrationen – besonders die in der Apokalypse, die Rom in Assoziation mit Babylon bringen sollten.

Offizieller strategischer Partner des Verlagshauses Manuscriptum

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